Orgelnachklang am 29. März

Das 
Opus 
65 „Sechs Orgelstücke“ ist eine nachträgliche 
Zusammenstellung von Einzelwerken für Orgel Gerard Bunks. Insgesamt 
beinhaltet die Sammlung sechs für sich selbst stehende Werke. Der am 
4. März 1888 in Rotterdam geborene und am 13. September 1958 in 
Kamen verstorbene deutsch-niederländische studierte Pianist, ab 1907 
erhielt er einen Lehrauftrag für Klavier am Bielefelder Konservatorium, 
erarbeitete sich seine Fähigkeiten an der Orgel autodidaktisch. Dies 
gelang ihm so gut, dass er als Organist in Bielefeld angestellt wurde. 
1910 vertrat Bunk den berühmten Organisten Karl Straube bei dem Max 
Reger Fest in Dortmund. Max Reger selbst war zu seinem Festival 
anwesend und führte seine Stücke auf. Reger soll Bunk folgenden Rat 
gegeben haben: »Junger Mann, spielens meine Sachen halt net zu 
schnell; Brahms und ich, mir habn den gleichen Fehler gmacht: mir 
schrieben unsere Tempi halt viel zu schnell auf, spielns alles recht ruhig, 
auch wanns schneller dasteht!«. Reger empfahl ihn anschließend dem 
Dortmunder Hüttner-Konservatorium, an dem er zunächst Klavier, 
später auch Orgel unterrichtete. Begeistert von der Walcker Orgel in St. 
Reinoldi (nach den Initiatoren der Bewegung ein Referenzwerk der 
deutsch-elsässischen Orgelbewegung mit 105 Registern auf fünf 
Manualen verteilt), setzte Bunk sich als Lebensziel, an dieser Orgel 
Organist zu werden. Dies gelang ihm im Jahre 1925. Großes Renommee 
erhielt er durch seine ab 1929 vierzehntätig veranstalteten 
Orgelfeierstunden. 1930 wurde Bunk zudem Organist der Dortmunder 
Synagoge. 1933 legte er das Amt nieder. Am 23. Mai 1943 wurde St. 
Reinoldis komplett zerstört. Daraufhin tourte er 1943 und 1944 in 
Süddeutschland und Österreich, wobei seine Konzerte in dieser Zeit 
häufig von der nationalsozialistischen Organisation KdF veranstaltet 
wurden. Nach Kriegsende konzertierte er mit seinem Bach-Verein durch 
das Rheinland und Westfalen. 1952 disponierte er die neue Orgel von St. 
Reinoldi, die in seinem Todesjahr von ihm eingeweiht wurde. Im selben 
Jahr erhielt er die Reinoldusplakette der Stadt Dortmund. 
Am Tag des Orgelnachklangs erklingt das Stück „Stimmungsbild“ (op. 
65a) von Gerard Bunk.